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Was ist eine Wurzelbehandlung? Der Weg zur Rettung Ihres Zahns

Autorenbild: Dr. med. dent. Florian BeckDr. med. dent. Florian Beck

Aktualisiert: 6. Nov. 2024

Gelangen Bakterien über eine Karies tief in den Zahn, kann es im schlimmsten Falle zu einer Entzündung des Zahnnervs kommen. Dies kann im weiteren Verlauf zu einem Verlust des Zahnes führen. Um dem vorzubeugen, führen wir in der Zahnmedizin die sogenannte Wurzelbehandlung durch. So kann der erkrankte Zahn trotz entzündeter Zahnwurzel therapiert und gerettet werden.


Was ist eine Wurzelbehandlung

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Eine Wurzelbehandlung kommt bei einer Entzündung der Zahnwurzel zum Einsatz, deren Ursache häufig Karies ist.

  • Sie ist oft die letzte Möglichkeit, den Zahn zu retten.

  • Eine Wurzelbehandlung ist in der Regel schmerzfrei.

  • Sie dauert im Durchschnitt 45–60 Minuten, teilweise können mehrere Termine nötig sein.

  • In unserer Praxis verfügen wir über modernste Technik für eine schonende und präzise Behandlung.



Inhalte im Überblick



Was genau ist eine Wurzelbehandlung?

Bei der Wurzelbehandlung (medizinisch korrekt „Wurzelkanalbehandlung“ oder auch „Endodontologie“) bekämpft der Zahnarzt eine durch Bakterien ausgelöste Entzündung, die sich im Inneren des Zahns, genauer gesagt im Zahnmark (Pulpa), ausgebreitet hat. Hier verläuft der Zahnnerv. Entwickelt sich dort eine bakterielle Entzündung, hat dies meist starke Schmerzen zur Folge. Im schlimmsten Fall entsteht zudem eine Schwellung mit gleichzeitiger Eiteransammlung. In einigen Fällen kann der Zahn aber auch völlig schmerzlos absterben. Dies kann lange unbemerkt bleiben.

  1. Während der Behandlung entfernt der Zahnarzt zuerst jegliches Gewebe aus der entzündeten Zahnwurzel. Dabei reinigt und desinfiziert er alle Wurzelkanäle.

  2. Anschließend werden alle Wurzelkanäle mit einer sogenannten Wurzelfüllung bakteriendicht verschlossen. Zähne mit einer abgeschlossenen Wurzelbehandlung werden abschließend mit einer Krone oder Teilkrone stabilisiert.

  3. Nach einer Wurzelkanalbehandlung stellt sich meistens zügig eine Linderung der schmerzhaften Symptome ein, da der Entzündungsherd effektiv beseitigt werden konnte.


Wann ist eine Wurzelkanalbehandlung erforderlich?

Jeder Zahn besitzt mindestens eine Zahnwurzel. Ist diese von Bakterien befallen und dadurch entzündet, wird eine Wurzelbehandlung erforderlich, um den Zahn zu erhalten. Bakterien erreichen in Form von Karies den Zahnnerv und lösen im weiteren Verlauf eine Entzündung des Zahnmarks (Pulpa) aus. Diese breitet sich dann im Wurzelkanal bis hin zur Wurzelspitze aus. Es entstehen pochende Schmerzen und Aufbissbeschwerden am betroffenen Zahn.

Weitere Ursachen für eine Entzündung des Zahnmarks kann ein sogenanntes Schleiftrauma sein. Hierbei wurde beim Schleifen (Präparieren) von Zähnen zur Aufnahme von Kronen oder Brücken auf zu wenig Wasserkühlung geachtet oder zu hochtourig drehende Schleifinstrumente benutzt. Der Zahnnerv stirbt hierbei ohne bakteriellen Einfluss durch eine zu hohe Hitzeentwicklung ab.

Zuletzt kann auch bei traumatischen Verletzungen der Zähne, wie zum Bespiel bei Fahrradunfällen, eine Wurzelbehandlung erforderlich werden.

 

Wie lange dauert eine Wurzelkanalbehandlung beim Zahnarzt?

Wie lange eine Wurzelkanalbehandlung dauert, ist immer einzelfallabhängig. Zudem kann die Dauer abhängig von verschiedenen Faktoren variieren.


Zu diesen Faktoren gehören:

  • Behandlungsart (Erstbehandlung oder Revisionsbehandlung)

  • Verwendete Instrumente und Ausstattung der Praxis (z. B. Mikroskop, Feilenarten)

  • Anzahl der Wurzelkanäle

  • Ausmaß der Beschädigung am Zahn

In aller Regel kann bei Backenzähnen eine Dauer von ca. 60 Minuten für eine Wurzelbehandlung kalkuliert werden. Es können Folgetermine erforderlich sein, wenn eine komplexe Wurzelkanalanatomie vorliegt. Dabei werden schwierige Wurzelkanäle mithilfe eines Mikroskops optisch vergrößert. So können auch zeitintensivere, komplizierte Fälle nachhaltig gelöst werden.

In unserer Praxis arbeiten wir während der Wurzelbehandlung mit modernsten Geräten (z. B. mit dem Mikroskop sowie bioaktiven Materialien), um die Behandlung für unsere Patienten und Patientinnen so angenehm wie möglich zu machen und die Behandlungsdauer zu verkürzen.

 

Der Ablauf einer Wurzelbehandlung

Das Wort Wurzelbehandlung löst bei vielen Patienten unangenehme Gefühle aus. Mittlerweile ist die Zahnmedizin aber so weit fortgeschritten, dass die Behandlung nahezu schmerzfrei ist und einen reinen Routineeingriff darstellt.

Um die Angst vor einer Wurzelkanalbehandlung zu mindern, klären wir unsere Patienten stets über alle Behandlungsschritte auf:

  1. Diagnostik: Jeder Behandlung geht eine eingehende Diagnostik voraus. Mittels Röntgenaufnahmen und gründlicher klinischer Untersuchung stellen wir die Notwendigkeit einer Wurzelbehandlung fest und besprechen das weitere Vorgehen sowie alle Fragen mit Ihnen.

  2. Örtliche Betäubung: Vor Behandlungsbeginn wird der jeweilige Zahn bzw. Zahnnerv betäubt, sodass Sie während der Behandlung keinerlei Schmerzen verspüren.

  3. Isolierung des Zahns: Um ein Eindringen von Bakterien aus dem Mundraum in den Wurzelkanal zu verhindern, wird der Zahn zunächst mit einer Füllung rekonstruiert und mit einem Gummituch (Kofferdam) isoliert. Dies erleichtert die Arbeit am Zahn und mindert Risiken wie Reinfektionen.

  4. Darstellung der Wurzelkanäle: Die Zahnkrone wird mittels eines Bohrers eröffnet (Trepanation). Das Zahnmark und die entzündeten Wurzelkanäle werden offen zugänglich gemacht.

  5. Gewebeentfernung: Das erkrankte Gewebe wir mittels hochflexiblen Wurzelkanalfeilen entfernt. In unserer Praxis findet dies unter der Anwendung eines Operationsmikroskops mit 25-facher Vergrößerung statt. Gleichzeitig wird mittels elektrischer Längenmessung die genaue Wurzelkanallänge stets erörtert. So können wir jedes kleinste Detail erkennen und schonend hochpräzise arbeiten.

  6. Desinfektion und Schallaktivierung: Nach der Entfernung des entzündeten Gewebes ist die Desinfektion des Wurzelkanalsystems ein Hauptfaktor für den Erfolg einer Wurzelbehandlung. Wir erstellen für Sie ein Spülprotokoll und reinigen dann mit verschiedenen desinfizierenden Spüllösungen. Anschließend werden diese mittels Schallwellen in die Seitenkanäle und Verzweigungen befördert, um auch dort eine maximale Desinfektion zu erreichen.

  7. Wurzelfüllung: Die desinfizierten Bereiche müssen nun verfüllt werden, damit keine Hohlräume zurückbleiben. Wir verwenden dafür warmes flüssiges Wurzelfüllmaterial in Kombination mit einem biokeramischen „Zement“, welcher dreidimensional in alle Hohlräume und Verzweigungen des Wurzelkanalsystems eingebracht wird. Beim Abkühlen auf Körpertemperatur härtet das Material aus und versiegelt das Wurzelkanalsystem bakteriendicht.

  8. Zahnkrone zur Stabilisierung: In den meisten Fällen müssen wurzelbehandelte Zähne zur Stabilisierung mit einer Krone oder Teilkrone versehen werden. Vor allem im Backenzahnbereich herrscht eine große Kaulast. Durch den starken Substanzverlust eines Zahnes in Folge einer Wurzelbehandlung besteht die große Gefahr einer Zahnfraktur. Eine Entfernung des Zahnes ist dann meist unumgänglich.

 

Welche Vorteile hat eine Wurzelbehandlung?

Eine Wurzelbehandlung bringt einige Vorteile mit sich.

„Das beste Implantat ist der eigene Zahn!“

Zwar werden bei einer Wurzelkanalbehandlung das Zahnmark und der Zahnnerv entfernt und der Zahn „tot“ hinterlassen, jedoch bleiben Zähne über die lebende Wurzelhaut im Knochen verankert. Die natürliche Form des Knochens wird erhalten und der Verbund zwischen Zahn und Zahnfleisch (Gingivakomplex) bleibt natürlich und kann erhalten werden.


Wesentliche Vorteile sind:

  • Der Zahn ist weiterhin fest im Kiefer verankert und behält seine natürliche Funktion.

  • Das ästhetische Gesamtbild bleibt erhalten (sogenannte Rot-Weiß-Ästhetik).

  • Wurzelbehandelte Zähne können im Rahmen eines komplexen Zahnersatzes von enormer strategischer Bedeutung sein und Lasten aufnehmen.

  • Nach erfolgter Aufbringung einer Krone oder Teilkrone sind betroffene Zähne langfristig und hochästhetisch versorgt.


Erneuerung der Wurzelfüllung

Es kann passieren, dass vorausgegangene Wurzelbehandlungen nicht erfolgreich waren. In solchen Fällen wurden Wurzelkanäle zu wenig gereinigt und desinfiziert.

Weiterhin sind verkalkte oder nicht gefundene Wurzelkanäle Ursache einer gescheiterten Primärbehandlung. Infolgedessen kann sich eine andauernde, teilweise schmerzhafte Knochenentzündung im Bereich der Wurzelspitze einstellen.

Auch darauf ist unsere Praxis spezialisiert. Wir entfernen das alte Wurzelfüllmaterial und entfernen das restliche infizierte Gewebe. Anschließend füllen wir den Zahn erneut mit unserer biokeramischen Wurzelfüllung. In vielen Fällen kann so eine Heilung im Knochen erreicht werden.

 

Fazit

Eine Wurzelbehandlung ist eine effektive Möglichkeit, eine entzündete Zahnwurzel zu behandeln. Somit können nicht nur Schmerzen beseitigt, sondern auch der Zahn erhalten werden. Dank modernster Technologie ist die Behandlung nahezu schmerzfrei und kann in relativ kurzer Zeit abgeschlossen werden.


Haben Sie noch weitere Fragen zur Wurzelkanalbehandlung? Die Praxis „Zahnmedizin am Löwenbrunnen“ berät Sie gerne und hilft Ihnen die beste Behandlungsmethode für Ihre individuellen Bedürfnisse zu bestimmen.



 

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